Weiter gemeinsam für die Reaktivierung der Bahnstrecke Ketzin – Wustermark!

Datum:
Ich freue mich, dass heute erneut viele regionale Akteure, darunter Katrin Mußhoff – Ihre Bürgermeisterin für Ketzin/Havel, Holger Schreiber, Bürgermeister der Gemeinde Wustermark, meine Landtagskollegen Andrea Johlige und Andreas Büttner, der Ketziner Stadtverordnetenvorsteher Jürgen Tschirch und Ludolf Kerkeling, Geschäftsführer der Havelländischen Eisenbahn AG zusammengekommen sind, um die mögliche Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Ketzin und Wustermark zu beschleunigen – herzlichen Dank an Christian Görke MdB für die Einladung und Koordinierung, herzlichen Dank an Normen Schubert von der Arbeitsgemeinschaft Osthavelländische Kreisbahnen e.V. für die Gastfreundschaft!

Die im Vorfeld der Erarbeitung des Landesnahverkehrsplans durchgeführte Potenzialanalyse zur Reaktivierung von Bahnstrecken und Haltepunkten hatte ergeben, dass die Strecke zwischen Ketzin und Wustermark einer Kosten-Nutzen-Anlayse unterzogen werden soll. So steht es auch im Entwurf zum Landesnahverkehrsplan. Unverständlich bleibt dabei jedoch, warum diese Strecke erst in einem zweiten Paket u. a. gemeinsam mit anderen, deren Umsetzungsmöglichkeiten objektiv zweifelhaft sind, untersucht werden soll (hier sei insbesondere auf die Strecke zwischen Hoppegarten und Altlandsberg verwiesen, die vollständig abgetragen und zudem teilweise überbaut ist). Zudem spricht die Bevölkerungsentwicklung in Ketzin eine deutliche Sprache – das Potenzial für die Strecke dürfte deutlich größer sein, als bislang vom Ministerium und seinen Gutachtern angenommen.

In diesem Sinne habe ich mich im Rahmen der öffentlichen Beteiligung zum Nahverkehrsplan im Juni 2022 gegenüber dem Ministerium für eine schnelle weitere Untersuchung ausgesprochen. Die Vorlage des Landesnahverkehrsplans ist inzwischen seit Monaten überfällig, das Ministerium hat kürzlich im Landtag angekündigt, diesen nun vor der Sommerpause vorlegen zu wollen. Ich erwarte hier klare Aussagen zu den möglichen Reaktivierungen – und kein weiteres Spiel auf Zeit.

Einem diskutierten Probebetrieb im Personenverkehr unter den derzeit unzureichenden technischen Voraussetzungen stehe ich jedoch skeptisch gegenüber. Das Beispiel der RB 63 zwischen Joachimsthal und Templin hat auch gezeigt, dass ohne eine gegenüber Bus und Privat-PKW konkurrenzfähige Verbindung nur wenige Pendler zum Umstieg bewegt werden können. Eine Ertüchtigung der Strecke auf 80 km/h ist neben Fragen von Bahnübergängen und Zugangsmöglichkeiten/Bahnsteigen die notwendige Voraussetzung für einen sinnvollen Betrieb. Dafür benötigen wir eine grundsätzliche Entscheidung auf Grundlage anstehender Untersuchungen. Dafür setze ich mich ein.