Vierte Klärstufe muss kommen – Abwasser für Energieerzeugung nutzen

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Gemeinsam mit meinen Kollegen Andreas Noack und Wolfgang Roick besuchte ich den Zweckverband Kremmen, der für die Abwasserentsorgung und Aufbereitung für die Stadt Kremmen und Teile der Gemeinde Oberkrämer mit über 12.000 Einwohnern zuständig ist. Geschäftsleiter Stefan Lux berichtete über auch hier deutlich gestiegene Energiepreise und gleichzeitige Bemühungen, durch technische Verbesserungen einerseits den Energieverbrauch bei der Abwasseraufbereitung deutlich zu reduzieren und andererseits auf eigenen Flächen mittels Photovoltaik Energie zu erzeugen, die selbst genutzt werden und damit die Notwendigkeit des Kaufs von Strom bei externen Anbietern deutlich reduzieren kann.

Die Geschäftsführer der Firma ReTech Resources Technology  aus Liebenwalde, Gerhard Seewald und Hendric Topka, stellten Ihr neu entwickeltes Verfahren zur Aufbereitung von Klärschlamm mittels einer weiteren Filterstufe vor, die mit hoher Wirksamkeit Mikroplastik vom Klärschlamm trennt, so dass dieser sinnvoll und ohne diese Belastung in der Landwirtschaft als Düngemittel eingesetzt werden kann. Zudem könnte das dann verbliebene Abwasser genutzt werden, um mittels Elektrolyse (gespeist von eigenen Photovoltaik-Anlagen) vor Ort Wasserstoff herzustellen.

Aus meiner Sicht sind dies lohnenswerte Überlegungen, die nicht nur im Sinne einer sinnvollen Kreislaufwirtschaft zu unterstützen sind, sondern über die Möglichkeit der lokalen Energieerzeugung auch die Abwasserbeiträge für die Bürgerinnen und Bürger in Zeiten steigender Stromkosten zumindest stabil halten können.